Irene Orthuber
Was passiert mit unseren geliebten Rassen?
Aktualisiert: 24. Feb.
Mittlerweile ist der Mops leider das Sinnbild für Qualzucht geworden, bei der diesjährigen IHA Tulln gab es keine Teilnehmer dieser Rasse.
Zu groß war die Angst, dass im schlimmsten Fall der Amtstierarzt den Hund in Gewahrsam nehmen kann...(trotz aller erforderlichen Dokumente)
Obwohl die wenigen Mopszüchter, die unter den FCI/ÖKV Richtlinien züchten, sehr bemühte und gewissenhafte Züchter sind.
Es werden zum Teil Untersuchungen gemacht, die gar nicht in den Richtlinien stehen, aber sehr wohl relevant für die Zucht sein können.
Leider geht Qualzucht oft mit kurzen Schnauzen einher, was ja auch verständlich ist, dennoch muss man sich eingestehen, dass viele andere Rassen auch betroffen sind.
Schlechte Gelenke, Epilepsie, Augenerkrankungen und erbliche Hauterkrankungen sind keine Seltenheit mehr.
Ist nicht dann der übermäßige, schwer kontrollierbare Arbeitseifer mancher Rassen, die gesteigerte Aggression, viele Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten und das Fehlen vom natürlichen Gebären auch Qualzucht?
Wer bestimmt also das Erscheinungsbild unserer Rassen?
Wir müssen uns leider eingestehen, dass wir Menschen uns sehr wohl von Modetrends steuern lassen. Solange es nur um Bekleidung, Schuhe oder Lifestyle geht, ist das ja persönlicher Geschmack.
Aber wenn unser Hund daran glauben muss, dann ist das das Ende von vielen einst gesunden Rassen.
Zuerst einmal kamen die Farben, Merle, Blue,...und wie sie auch immer heißen.
Wenn die einheimischen Züchter diesen Markt nicht bedienten, konnte man ja auch mit click&collect ins Internet schauen.
Teacup und Riesenhunde sind nach wie vor gefragt.
Rassen mit glattem Fell wurden lockig oder nackt.
Designerhunde wurden kreiert. Falsche Versprechen mit ach so allergikerfreundlich und gesund gemacht und dafür horrende Preise verlangt.
Dann natürlich die Nase immer kürzer, die Falten mehr und die Augen immer kugelrunder.
Und damit die Bemühungen nicht umsonst waren, wurde alles Extreme schön fleißig bei Hundeschauen prämiert.
Und das war der neue Standard.
Somit sind nicht nur die Züchter schuld an den Miseren, auch Richter, die Käufer und untätige Rassehundeklubs zählen dazu.
Angeklagt werden diejenigen, die angreifbar und sichtbar sind.
Nicht die Puppy Mills im benachbarten Ausland oder der Hinterhofzüchter.
Wir alle sollten das zum Schutz unserer Rassehunde bedenken. Hundeausstellungen gehören dringend neu organisiert, die Bewertungen sollten nicht von einem Richter abhängen, statt Schönheit gehört Vitalität und Charakter prämiert.
Bei brachyzephalen Rassen wie Mops, Bulldogge & Co gehört der derzeitige Standard überarbeitet.
Inzucht und enge Linienzucht gehört generell verboten.
Ein Rüde sollte nicht zu oft zum Decken eingesetzt werden.
Und die Behörde sollte die "KonterQual" Ansätze und Bemühungen der Züchter auch überprüfen, Papier ist geduldig.
Ich persönlich halte nicht viel vom Einkreuzen fremder Rassen, ausser eine Rasse steht gesundheitlich und vom Genpool her so am Ende, dass es notwendig wird.
Der entzückende, einzigartige Charakter der brachyzephalen Rassen gehört erhalten.
Ich wünsche mir eine länderübergreifende Datenbank, damit passende Hunde gefunden werden können und einheitliche Untersuchungen.
Transparenz für Käufer und Züchter.
Ich wünsche mir Vitalität und Instinktsicherheit bei den Zuchttieren, gesunde Welpen und Hunde, die den Besitzer Freude machen und an denen kein Tierarzt viel verdient.
Dazu vielleicht einige interessante Links:
https://meingesunderrassehund.de
https://www.cfd-mops.de/files/downloads/Friedrich-Artikel.pdf


In diesem Sinne, danke fürs Lesen und Nachdenken,
Eure Irene und die Griffon Bande!